Unternehmerisches Denken nutzen
Ebenfalls ein Gründer ist Luca Golland. Der Zürcher hat seinen Lebensmittelpunkt nach dem Studium und der Weiterbildung in den Kanton Graubünden verschoben, wo er mit seiner Frau eine Praxis für Kieferorthopädie betreibt. Seine Innovationskraft geht aber weit über die Zahnmedizin hinaus. Er ist Gründer mehrerer Startups, unter anderem hat er ein digitales Rufsystem für die Praxis entwickelt. Er zeigte, dass ein Praxisinhaber eben nicht nur in der eigenen Praxis ein Unternehmer sein kann, sondern seine Fähigkeiten, seinen Enthusiasmus und sein unternehmerisches Denken auch in anderen Bereichen einsetzen kann.
Nur an Patienten mangelt es nie
Giuseppe Botte nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise nach Afrika und Südamerika. Für die Stiftung Secours Dentaire International (SDI) reiste der Zahnarzt aus Bellinzona schon mehrmals in abgelegene Gebiete in Ländern des globalen Südens.
Eindrücklich erzählte Guiseppe Botte, unter welchen Bedingungen die Zahnärztinnen und Zahnärzte teilweise arbeiten: «Unvollständige Sterilisation, kein Trinkwasser, eine unstabile Stromversorgung, Insekten, Personalmangel, Geldmangel. Nur an Patienten mangelt es nie», so Botte.
Zu Beginn der humanitären Tätigkeit von SDJ, in den 1980er-Jahren, schickte man Zahnärzte und alle Materialien aus der Schweiz nach Afrika. Heute stellt die Stiftung nur noch die Infrastruktur zur Verfügung und schult die einheimischen Mitarbeiter. Danach arbeiten die unterstützten Zentren und Zahnkliniken selbständig, SDI zahlt auch keine Löhne. Die Bedingungen sind simpel: Angeboten werden einfache Behandlungen für arme Menschen, die nicht zu einem privaten Zahnarzt gehen können. Leider sei Karies in diesen Ländern weit verbreitet, deshalb gehören Schulungen über Prophylaxe zum Pflichtenheft der SDI-Zahnärzte.