Unsere Mitglieder teilen ihre Erfahrungen.
Ich bin Allgemeinzahnmedizinerin aus Zernez (GR). Für das Studium übersiedelte ich nach Genf. Ein bewusster Entscheid. Auch nach meinem Abschluss führte mich meine Assistenzzeit durch die Westschweiz – vom Berner Jura an den Neuenburgersee. Seit zwei Jahren arbeite ich nun als angestellte Assitenzzahnärztin in der Nähe von Thun. Die SSO und ihren Dienstleistungen wurden für mich nach dem Studium wichtig. Dank SSO-Jobs fand ich rasch spannende Assisstenzstellen, wo ich fachlich enorm profitierte. Heute versorgt mich die SSO mit Fachinformationen aus erster Hand. Und ich schätze den persönlichen Austausch an den Fortbildungsanlässen, SSO Kongress und SSO Campus, und in der Arbeitsgruppe. So hat mir die SSO ein berufliches Netzwerk ermöglicht, das mir Halt gibt.
Verweis: Dr. med. dent. Ursina Nagy trat in der Assistenzzeit der SSO bei – auf Empfehlung. Seit mehreren Jahren engagiert sie sich in der Arbeitsgruppe «Young Dentists», wo junge und angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte sich austauschen und Ideen für den SSO Campus entwickeln.
Weitere Mitglieder-Porträts
Mitglieder-Porträt: Helen Mang Buckman
«Zahnmedizin zu studieren, war ein Bauchentscheid. Mich haben Menschen und handwerkliches Arbeiten immer interessiert. Beides deckt die Zahnmedizin ab. Mehr noch: Jeder Fall, jede Person ist anders. Deshalb nehme ich mir die Zeit, um herauszufinden: Was braucht der Zahn, was braucht der Mensch?
Studiert habe ich in Zürich. Nach dem Staatsexamen 2004 arbeitete ich 3 ½ Jahre in einer Zahnarztpraxis in Pfäffikon (ZH). Ein idealer Einstieg ins Berufsleben. Ich genoss viele Freiheiten, konnte selbstständig praktizieren, meine Behandlungsideen realisieren. Dann kam die Idee nach einer Weiterbildung in Oralchirurgie auf, die ich wieder verwarf. Stattdessen leistete ich humanitäre Einsätze in Gambia und Togo . So erhielt ich Einblick in eine Versorgungssituation, die wir in der Schweiz kaum mehr kennen. Bei vielen Patienten blieb die Zahnextraktion lange die einzige Option. Erst gegen Ende meines Einsatzes nahmen prothetische Arbeiten zu. Diese Eingriffe empfand ich als besonders befriedigend, weil den Patienten damit ihr Lächeln zurückgegeben werden kann.
Zurück in der Schweiz übernahm ich eine Assistenzstelle in einer Gemeinschaftspraxis in Schaffhausen. Daneben absolvierte ich ein CAS in medizinischer Ethik, war Lehrbeauftragte an der DA-Schule in Zürich und erlangte einen Weiterbildungsausweis in allgemeiner Zahnmedizin. 2015 übernahm ich dann eine bestehende Zahnarztpraxis in Herrliberg (ZH) – auch hier ein Bauchentscheid. Eine alleinige Praxisübernahme war zwar nicht geplant, hat sich aber bis anhin bewährt. Entscheide werden auch so meist im Team gemeinsam erarbeitet und getragen, was meinerseits Entlastung bringt und ich mich weiteren Herzensanlegenheiten widmen kann – so wie auch der Alterszahnmedizin. In einer Seniorenresidenz in Meilen (ZH) habe ich ein Behandlungszimmer eingerichtet, wo ich monatlich Senioren und Betagte versorge.
Für mich ist der Anschluss an die SSO selbstverständlich. Ich trat der SSO während des Studiums bei. Dank der Mitgliedschaft erhalte ich alle wichtigen Informationen aus erster Hand – gerade während der Pandemie waren diese äusserst wertvoll. Die SSO bringt die Zahnärzteschaft zusammen, gestaltet die Rahmenbedingungen unseres Berufs und fördert die lebenslange Fortbildung.»
Mitglieder-Porträt: André Barteld
«Suche dir einen Beruf mit viel Selbständigkeit. Diesen Rat gab mir mein Vater mit auf den Weg. Noch heute schätze die unternehmerischen, persönlichen Freiheiten, die mir der Zahnarztberuf bietet. Zahnmedizin ist eine einzigartige Kombination aus Hand- und Denkarbeit. Ich fühle mich als Handwerker mit akademischem Hintergrund. Die Produkte meiner Arbeit sind real, die Rückmeldungen der Patienten unmittelbar. Oft liegt den Behandlungen auch ein künstlerischer, schöpferischer Prozess zugrunde. Deshalb erfüllt mich der Beruf nach all den Jahren noch immer.
Aufgewachsen in Zug besuchte ich das Gynasium in Einsiedeln. Mein Studium der Zahnmedizin schloss ich 1986 in Zürich ab, zwei Jahre später legte ich meine Disseration vor. 1989 übersiedelte ich für eine Assistenzstelle nach Schaffhausen. Ich blieb viereinhalb Jahre. Die Praxis war gut geführt, mein Chef ein echter Mentor, der sein Wissen gerne weitergab. Ich konnte profitieren und war bestens gerüstet für den Sprung in die Selbständigkeit. 1993 eröffnete ich meine eigene allgemeinzahnmedizinische Praxis – von Null auf. Ich hatte keinen Patientenstamm, war aber zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Damals herrschte in Schaffhausen akuter Zahnärztemangel. So hatte ich wenige Wochen nach Eröffnung bereits einen vollen Terminkalender. Die Situation hat sich in der Zwischenzeit erheblich verändert. Konkurrenz erfordert Anpassung. Deshalb habe ich meine Praxis stetig weiterentwickelt und neue Methoden und Systeme eingeführt.
Der SSO trat ich mit der Eröffnung meiner Praxis bei. Damals wie heute schätze ich die SSO als unentbehrliche Referenz. Salärrichtlinien oder Arbeitsverträge bieten mir als Einzelkämpfer Orientierung und stärken mich in meiner Rolle als Unternehmer. Bei juristischen Anliegen kann ich mich an einen spezialisierten Rechtsdienst wenden, wo ich rasch die nötigen Antworten erhalte. Und jedes Jahr besuche ich den SSO Kongress. Mein Ort für persönliche Treffen mit Kolleginnen und Kollegen. Seit Jahren setze ich mich in meinem Kanton ein – zuerst in als Präsident der Standeskommission, seit 2015 sitze ich im Vorstand der SSO Schaffhausen. Dank meines standespolitischen Engagements ich bin eingebunden und erhalte frühzeitig Informationen, die mir im Praxisalltag dienen.»
Mitglieder-Porträt: Marco Ponti
«Spezialisierte Medizin verbunden mit präziser Handarbeit: Das macht für mich den Reiz der Zahnmedizin aus. Ich praktiziere im Mundraum des Menschen, einem komplexen wie spannenden Mikrokosmos. Dafür stehen mir hochtechnische und – heute – immer stärker digitalisierte Geräte zur Verfügung. Täglich spezialisiere ich mich weiter. Diagnosen und Eingriffe werden einfacher und für Patienten schmerzfreier und dadurch angenehmer. Eine Win-win-Situation.
Ich bin in Massagno, einer Vorortgemeinde von Lugano aufgewachsen, habe in Zürich studiert und im Jahr 2000 diplomiert. Nach dem Studium verbrachte ich fünf Jahre an der Klinik für Alters- und Behinderten-Zahnmedizin. 2005 wurde ein spannendes Projekt an mich herangetragen. Mehrere Gemeinden im Raum Mendrisio suchten nach einem Zahnarzt, der mithalf, einen Servizio Medico Dentario regionale (SMDR) aufzubauen. Der SMDR ist eine öffentliche Zahnarztklinik, finanziert und betrieben durch die angeschlossenen Gemeinden. Das Ziel des SMDR: der örtlichen Bevölkerung qualitativ hochwertige und bezahlbare Zahnbehandlungen anbieten. Die Aufbauarbeit war herausfordernd und lehrreich zugleich. Nach sieben Jahren war Zeit für eine berufliche Veränderung. Meine Frau und ich entschieden uns, in Massagno, meiner Heimatgemeinde, eine eigene Praxis zu gründen. 2013 öffneten wir unsere Praxistüren. Es war für mich eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Neben meiner beruflichen Tätigkeit engagiere ich mich heute gesellschaftlich und politisch. Ich sitze im Gemeinderat und bin Präsident der SAMbenefica, ein gemeinnütziger Verein innerhalb der Gemeinde Massagno.
Mitglied der SSO wurde ich bereits zu Studentenzeit. Ich habe mich beim Beitritt geehrt gefühlt. Heute schätze ich die Dienstleistungen und Angebote der SSO ungemein – angefangen bei der Tarifpflege. Und von den vorteilhaften Konditionen bei Prodega, IBA oder der AHV-Ausgleichskasse Medisuisse profitiere ich als Unternehmer. Und die vergünstigten Fortbildungen sowie der SSO Kongress öffnen mir – fachlich und persönlich – neue Horizonte.
Vorbeugen ist besser als heilen. Dieser Leitgedanke hat in unserem Versorgungsmodell eine zentrale Bedeutung. Vorbeugung verlangt aber nach Aufklärung und Sensibilisierung. Genau dies tut die SSO-eigene CISI, die Commissione d'informazione della Svizzera italiana, seit Jahrzehnten. Als ich angefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen. Die Kommissionsarbeit ist ungemein wertvoll. Vom Kleinkind bis ins hohe Alter klären wir Patienten auf und zeigen, wie Zähne gesund erhalten werden können. Die CISI realisiert Informationsmaterial, lanciert Kampagnen und schult gar Fachpersonal. Kürzlich hielten wir einen Kurs für Hebammen ab. Die Arbeit ist sinnstiftend und bereichernd.»
Mitglieder-Porträt: Bianca Cordey-Rosenkranz
«Was mich an meinem Beruf fasziniert? Die Zahnmedizin ist ein Handwerk mit wissenschaftlichem Fundament, der Kontakt mit Patienten ist für mich persönlich eine Bereicherung und der Weg in die Selbstständigkeit ist relativ einfach möglich.
Studiert habe ich in Berlin. Während meiner Assistenzarztjahre habe ich in verschiedenen Praxen gearbeitet. Für meine Fachzahnarztprüfung für Oralchirurgie bin ich nochmals zurück an die Uni gegangen. Kurz darauf habe ich in Düsseldorf promoviert. Danach habe ich in Grossbritannien für 2.5 Jahre in der Region East Anglia gearbeitet. 2007 habe ich mich sehr bewusst entschieden, in der Schweiz zu leben und zu arbeiten: Zum einen wegen der Berge und der Natur, zum anderen wegen der liberalen Auffassung bezüglich der Berufsausübung von Zahnärzten. Mit sehr wenig Französischkenntnissen bin ich nach Bulle (FR) gezogen. Fünf Jahre später habe ich eine Praxis im Zentrum von Fribourg übernommen. Auf Anraten meines Vorgängers bin ich bei der kantonalen SSO-Sektion Mitglied geworden. Dieser Beitritt zur SSO hat mir den Zugang zu einem beruflichen Netzwerk ermöglicht. Ich kann mich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen, erhalte wertvolle Unterstützung und profitiere von vielfältigen Angeboten, wie vergünstigten Fortbildungen oder dem kostenlosen SWISS DENTAL JOURNAL SSO.
Da ich gerne Neues lerne und ausprobiere, habe ich mich zunächst in einer Kommission und seit 2021 auch im Vorstand der kantonalen Sektion engagiert. Ich erfahre jeden Tag, dass Selbstverantwortung und freiwilliges Engagement zum Schweizer Selbstverständnis gehört. Das ist ein Stück Freiheit und ein Privileg. Seit April diesen Jahres bin ich Sektionspräsidentin. Das ist eine neue Herausforderung, die ich wegen der zugesagten Unterstützung meiner erfahrenen Sektionskollegen und natürlich der meines Mannes angenommen habe. Wir bearbeiten viele wichtige Themen, wie z.B. die Interessenvertretung der Kollegen bei den kantonalen Behörden, Sektionsarbeit, die Evaluation der zahnmedizinischen Versorgung in Altersheimen oder das Pilotprojekt «Mundgesundheit für alle». Diese Arbeit lohnt sich, für alle.»
Mitglieder-Porträt: Jaro Kleisner
«Mich fasziniert die Vielseitigkeit des Zahnarztberufs. Ich kann mit Menschen interagieren, mit Patienten wie mit Mitarbeitenden. Meine Arbeit fordert den Intellekt und verlangt handwerkliches Geschick gleichermassen. Was ich geleistet habe, sehe ich immer unmittelbar. Das sorgt für grosse Befriedigung.
Als selbständiger Zahnarzt, als Einzelkämpfer mit eigener Praxis, bin ich dank dem Anschluss an die SSO eingebettet in eine grössere Organisation. Das gibt Sicherheit, ich bin nicht auf mich allein gestellt, kann mich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen. Die SSO bildet eine wertvolle Berufsgemeinschaft – mit nützlichen Dienstleistungen und hilfreichen Gremien. Sie versorgt mich regelmässig mit allen wichtigen Informationen, die ich sonst aufwändig zusammentragen müsste. Bei Patientenbeschwerden steht mir die Begutachtungskommission zur Seite. Ich muss nicht gleich den teuren, juristischen Weg beschreiten. Und beim Kauf des neuen Autos habe ich vom Flottenrabatt des SSO Partners profitiert und so mehrere Jahresbeiträge der SSO eingespart.
Zur SSO Kommission für Praxishygiene und Umwelt kam ich, weil die kantonale Behörde vor einigen Jahren die Hygienebestimmungen verschärfte. Die behördliche Kontrollen waren für die Betroffenen unangenehm. Es traf sie vielfach unvorbereitet. Ich wollte gewappnet sein, eignete mir Fachwissen an. Zuerst in der Sektion, dann in der SSO Kommission brachte ich mein Fachwissen ein. Heute stehe ich der Kommission als Präsident vor – mit einem klaren Anspruch: Behördliche Auflagen sollen praktikabel, einfach und günstig umzusetzen sein. Wo immer möglich versuchen wir uns bei den Behörden Gehör zu verschaffen: Das gilt für das COVID-19-Schutzkonzept genauso wie für die Kontrolle der Wasserhygiene oder die Aufbereitung von Medizinprodukten. Als Kommissionspräsident schätze ich den Austausch mit den Kantonszahnärzten und anderen versierten Persönlichkeiten. Und es erfüllt mich mit Stolz und Genugtuung, wenn mich Berufskolleginnen und -kollegen um Rat fragen. Ein schöner Nebeneffekt meines standespolitischen Engagements.»
Mitglieder-Porträt: Daniel Bhend
«Diplomiert wurde ich 1984, ich bin jetzt dann fast 40 Jahre im Zahnarztberuf. Auf technischer Seite hat sich viel geändert in der Zeit: Was wir damals an der Universität gelernt haben, macht man heute zu 90 Prozent nicht mehr so. Auch das Umfeld hat sich stark gewandelt: Früher gab es zu wenig Zahnärzte, heute gibt es sehr viele, vor allem auch aus dem Ausland. Auf Patientenseite sieht man den Erfolg der Prophylaxe. Es braucht heute weniger Zahnärzte, viel ist DH und Kontrolle. Und das ist an sich ja wünschenswert.
Nachdem ich 1984 das Diplom gemacht hatte, arbeitete ich drei Jahre in dieser Praxis hier und dann machte ich mich auf für ein Auslandjahr in Nicaragua. Ich leistete da einen freiwilligen Einsatz. Aus einem Jahr sind dann 13 Jahre geworden. Das war eine sehr spannende und bereichernde Zeit. 2000 bin ich zurückgekommen in die Schweiz.
In der Praxis beziehen wir eine ganze Liste von Dienstleistungen von der SSO. Als erstes den Tarif, den die SSO gemacht und ausgehandelt hat. Aus meinen Erfahrungen im Entwicklungsland, wo keine Strukturen bestehen, weiss ich, wie mühsam das sonst wäre. Die Arbeitsverträge und Lohnrichtlinien der SSO nutzen wir ebenfalls und sind bei der Pensionskasse der SSO angeschlossen. Auch rechtliche Beratung hat uns geholfen und zuletzt die Praxis-Schätzung der SSO. Ich habe Jahrgang 55, die Praxisübergabe ist überfällig. Ich arbeite seit zehn Jahren mit einem Kollegen zusammen, der die Praxis übernehmen will. Als ich vor eineinhalb Jahren 65 geworden bin, wäre es zu früh gewesen, aufzuhören. Aber jetzt ist langsam gut. Es ist ein strenger Beruf.»
Mitglieder-Porträt: Adrian Cano
«Was mir am Zahnarztberuf gefällt, ist die Kombination aus verschiedenen Skills, gerade als Selbstständiger: Man braucht menschlichen Fähigkeiten, aber auch intellektuelles Können und kann medizinisches Wissen anwenden. Gleichzeitig macht man was Konkretes und klickt sich nicht nur am Computer durch den Tag. Wenn ich einen Zahn rekonstruiere oder modelliere, bin ich künstlerisch tätig. Ein schönes Resultat ist erfüllend und macht stolz. Und dann ist da noch das Führen des Unternehmens mit Personalmanagement, administrativen Tätigkeiten, finanziellen Aspekten sowie dem Realisieren einer eigenen Vision.
Für das Studium der Zahnmedizin entschied ich mich damals, weil die Medizin mich schon immer faszinierte und ich gern Kontakt mit Menschen habe. Anders als in der Medizin sind wir Zahnmediziner nicht so ans Spital gebunden, sind rasch praktisch tätig und können früher eine eigene Praxis gründen. Auch die Vereinbarkeit mit Familie ist eher gegeben. Vor dem Schritt in die Selbständigkeit war ich zuletzt an der Klinik für Zahnerhaltung und Kinderzahnmedizin bei Prof. Lussi an der ZMK der Universität Bern tätig. 2018 dann gründete ich meine eigene Praxis zusammen mit meiner guten Studienkollegin Andrea Zimmermann. Wir haben die Praxis von Null aufgebaut.
Bei der Gründung sind wir ziemlich ins kalte Wasser gesprungen. Wir beide hatten wenig privatwirtschaftliche Erfahrung oder Management-Wissen und im Studium wurde uns diesbezüglich wenig auf den Weg mitgegeben. Es war eine Challenge, die wir aber als starkes Team gut meistern konnten. Eine Neugründung bedeutet viel Arbeit. Es müssen unzählige Entscheide getroffen werden und es passiert der eine oder andere Fehler. Daraus lernt man – und man wächst daran. Der ganze Prozess braucht Durchhaltevermögen, denn vom Moment, in dem die Idee zu reifen beginnt, bis zum ersten behandelten Patienten können gut einige Jahre vergehen.
Die Rekrutierung des Personals für die neue Praxis haben wir über SSO Jobs abgewickelt. Für die Arbeitsverträge benutzten wir die Vorlagen der SSO. Auch von den exklusiven SSO- Partnerrabatten profitiere ich. Die SSO ist für mich aber auch ein Ort fürs Networking. Man kann Beziehungen pflegen und sich für den Berufsstand engagieren. Die Mitgliedschaft hat sich für mich deshalb stets gelohnt.»
Mitglieder-Porträt: Marie-Gabrielle Schumacher
«Zahnärztin bin ich geworden, weil mich die Nähe und persönliche Verbindung zu den Patienten in Kombination mit handwerklichem Geschick fasziniert. Medizin hat mich schon als Kind interessiert, und früh war mir klar, dass ich auch mit den Händen arbeiten will. Da bin ich dann recht schnell auf die Zahnmedizin gekommen. Nach meinem Studium der Zahnmedizin in Basel, einem dentalen Hilfseinsatz in Kambodscha und drei Jahren Assistenz im Raum Luzern habe ich 2018 eine Praxis in Malters übernommen. Meinen Vorgänger kannte ich schon seit meiner Jugend, er war zuvor mein Hauszahnarzt.
Ich kannte das schon aus meiner Kindheit: In meiner Familie sind viele Selbstständige, ich bin da also reingewachsen. Mich hat die Selbständigkeit gereizt, weil diese kompatibler ist mit meinem Privatleben. Man hat zwar eine gewisse Mehrbelastung, ist aber flexibler und kann die Strukturen auf die Familie adaptieren. Die Work-Life-Balance ist mir sehr wichtig, auch für meine Mitarbeiterinnen.
Bei der Praxisgründung war für mich hilfreich, dass ich ein tolles Umfeld hatte und Personen im zahnmedizinischen Bereich kannte, die mich jederzeit unterstützt haben. Am herausforderndsten war der Admin-Bereich und das Personelle. Bevor ich die Praxis übernommen habe, besuchte ich das SSO-Seminar zum Thema Praxisübernahme. Dies hat mir für die Übernahmeverhandlungen und den Start in die Selbständigkeit sehr geholfen. Im Praxisalltag sind die Vertragsentwürfe der SSO eine wertvolle Grundlage. Auch bei Corona waren die Positionspapiere und Newsletter wirklich hilfreich. Die Möglichkeit, sich in den SSO-Sektionen zu organisieren, schätze ich zudem sehr. Man lernt so die Zahnmediziner im Kanton kennen, kann sich austauschen und Netzwerke bilden.»
Mitglieder-Porträt: Julia Amato
«Ich bin Oberärztin für Kariologie und restaurative Zahnmedizin in der Abteilung für Zahnerhaltung der Universität Basel. Für mich ist der Zahnarztberuf der beste Job der Welt, insbesondere als Frau: Teilzeitarbeit ist möglich, Beruf und Familie lassen sich gut vereinbaren. Der Unterschied als Zahnärztin an der Universität im Vergleich zur Praxis ist: Ich kann mich in einem Fachgebiet spezialisieren und erhalte gezielt Patientinnen und Patienten mit ähnlichen Krankheitsbildern zugewiesen. Die Fokussierung zahlt sich aus. Ich optimiere meine Fähigkeiten und wenn ich nicht weiter weiss, kann ich auf ein kompetentes Team zurückgreifen.
Auch als angestellte, unselbständige Zahnärztin profitiere ich von der Mitgliedschaft in der SSO. Insbesondere das Networking mit Privatzahnärzten finde ich spannend. Ich bin in zwei Gremien der SSO dabei und konnte dort gute Kontakte aufbauen. Gerade als Berufseinsteiger sind Initiativen wie SSO Campus, der Event für junge und angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte, wichtig und nützlich.
Dank meiner Mitgliedschaft habe ich vom SSO Forschungsfonds finanzielle Unterstützung für unser Forschungslabor erhalten. Nicht zu unterschätzen sind auch die Rabatte, die man als Verbandsmitglied erhält: Wir haben kürzlich ein neues Auto gekauft. Als SSO Mitglieder erhielten wir Flottenrabatt. Den Jahresbeitrag der SSO haben wir mehrfach rausgeholt.»
Mitglieder-Porträt: Adrienne Schneider
«Die Zahnmedizin liegt mir am Herzen. Mein Grossvater und Vater waren beide begeisterte Zahnärzte. Mein Grossvater gründete vor 71 Jahren unsere Familienpraxis in Baden (AG). Auch ich bin von der Faszination dieses anspruchsvollen und sich ständig weiterentwickelnden Berufs gepackt worden. Mich begeistern die vielen verschiedenen Facetten dieses Arbeitsfeldes, das sowohl klinisches, menschliches als auch technisches Fachwissen erfordert. Durch unsere Arbeit können wir direkt und positiv die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten verbessern, was ein wunderbares Gefühl ist.
Ich habe meine Ausbildung in Bern absolviert und anschließend als Assistentin in einer Privatpraxis in Olten gearbeitet. Für meine postgraduale Weiterbildung kehrte ich anschliessend wieder zur Universität zurück und erlangte den ersten Master in Oral Implantology der Universität Bern. Vor elf Jahren trat ich in die Praxis meines Vaters ein und übernahm sie vor fünf Jahren. Heute beschäftige ich 15 Mitarbeiterinnen. Die SSO begleitete mich durch alle Phasen meiner beruflichen Karriere und unterstützt mich als starker Partner bei betrieblichen Herausforderungen. Sie bietet praktische Hilfen wie Stellenangebote, Vorlagen für Arbeitsverträge und die eigene AHV-Ausgleichskasse medisuisse.
Zahnmedizin ist für mich sowohl Beruf als auch Hobby, weshalb ich mich auch in der SSO engagiere. Ich war Mitglied einer Steuerungsgruppe, die das Reglement des Weiterbildungsausweises in allgemeiner Zahnmedizin (WBA allgemeine Zahnmedizin SSO) überarbeitete und werde künftig Einsitz in der wirtschaftlichen Kommission (WiKo) der SSO nehmen. Mein Ziel ist es, die Perspektive der Jungen und insbesondere von jungen Frauen mit Familien in die Diskussionen einzubringen und den Berufsstand weiterzuentwickeln. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und den spannenden Austausch mit meinen Kollegen in der Kommission.»