Einarbeitung ist Chefsache

Yvonne Stalder
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Zu den ersten Tagen oder Wochen einer neuen Mitarbeiterin gehört eine gründliche Einarbeitung. Die «Neue» findet sich so nicht nur schneller in ihrem Aufgabengebiet zurecht, sondern ist bei der Arbeit von Anfang an motivierter und produktiver. Leider wird die Einarbeitung oft vernachlässigt. Dabei ist eine zügige Einarbeitung ein Gewinn für alle Beteiligten.

Häufig werden neuen Mitarbeitende ins kalte Wasser geworfen und sich selbst überlassen. Dabei geht kostbare Zeit verloren, bis sich die neue Mitarbeiterin in den internen Abläufen und Prozessen zurechtfindet. Auch geschehen unnötige Fehler, worunter die Arbeitsqualität leidet.

Das muss nicht sein. Wird die Anfangsphase richtig genutzt, profitieren beide Seiten. Ist für die neue Mitarbeiterin der Start angenehm, fühlt sie sich willkommen und wertgeschätzt und wird schnell alle erforderlichen Aufgaben effizient und souverän erledigen. Ist sie zudem gern Teil des Praxisteams, bleibt sie dem Team länger erhalten. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch Geld, da die Stelle nicht wieder neu besetzt werden muss.

Drei Schritte einer erfolgreichen Einarbeitung

1. Herzlich Willkommen: Eine kleine Geste mit grosser Wirkung. Am ersten Arbeitstag sollte die neue Mitarbeiterin offiziell willkommen geheissen werden, und zwar durch die Chefin, den Chef selbst. Das ist nicht nur eine Frage des Stils, sondern es verdeutlicht damit, welchen Stellenwert die Mitarbeiterinnen in einer Praxis haben. Bei der Begrüssung werden alle Teammitglieder vorgestellt (Name, Rolle, Funktion).

2. Abläufe und Aufgaben: Nach der Begrüssung folgt eine umfangreiche und strukturierte Einarbeitung. Mithilfe einer Checkliste kann die Einarbeitung systematisiert werden, und es geht nichts Wichtiges vergessen. So werden beispielsweise die genauen Aufgaben der Stelle, Arbeitsabläufe, Arbeitsinstrumente, Ansprechpartner und relevanten Informationen bereitgestellt und erklärt.

3. Mentoring: Selbst eine gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiterin muss die spezifischen Gegebenheiten und Abläufe einer Praxis kennenlernen. Eine Mentorin steht der neuen Mitarbeiterin als Ansprechpartnerin für Fragen zur Verfügung. Bei regelmässigen Treffen werden Fragen geklärt, erteilte Aufgaben kontrolliert und Fortschritte gelobt.

Ob die Einarbeitung einer neuen Mitarbeiterin gelingt, entscheidet sich während der ersten Arbeitstage. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit. Die Praxiserfahrung zeigt, dass sich der Aufwand lohnt.


Buch-Tipp: Ausführlichere Informationen sowie eine detailliertere Checkliste zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen finden sich im Buch «Unternehmen Zahnarztpraxis – die Bausteine des Erfolgs» von Tafuro Franzen, erschienen im Springer-Verlag.

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